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Erster regelbarer Ortsnetztransformator in Aachen geht in Betrieb

am 04.10.2013

Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die verstärkte dezentrale Einspeisung sowie die Eigenerzeugung durch Endverbraucher verändern die Anforderungen an die Stromversorgungsnetze: So müssen die Ortsnetze, also die Verteilungsnetze, für eine schwankende Einspeisung sowie eine Einspeisung und Entnahme zugleich ertüchtigt werden.

Im Rahmen des Forschungsprojektes Smart Area Aachen nimmt nun die STAWAG, Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft, den ersten regelbaren Ortsnetztransformator in Aachen in Betrieb und testet ihn in einem Feldversuch. Der neue Transformator hat weitreichende Möglichkeiten zur Spannungsregelung und kann so einen weiteren, teuren Netzausbau vermeiden helfen bzw. zeitlich nach hinten schieben.

In den nächsten Monaten werden noch vier weitere Modelle in Betrieb genommen, bis Ende 2014 sollen dann insgesamt acht regelbare Ortsnetztransformatoren in Aachen realisiert sein. Hierfür eignen sich besonders Standorte mit einer hohen Einspeisung von Solar- oder Windenergieanlagen. Ziel des Feldversuches ist es, die Spannungsregelung mit dem Ortsnetztransformator weiter zu optimieren sowie die Funktion des Transformators in verschiedenen Anwendungsfällen zu untersuchen. Dazu werden mithilfe von Sensoren Messungen an verschiedenen Stellen im Ortsnetz durchgeführt.

Zum Forschungsprojekt Smart Area Aachen

Smart Area Aachen hat sich zum Ziel gesetzt, den Aufbau, den Betrieb und die Erforschung eines „Smart Grid“, also eines intelligenten Stromnetzes im Stadtgebiet Aachen, umzusetzen.

Neben der STAWAG als Konsortialführer sind weitere zwölf Partner aus Industrie und Forschung am Projekt beteiligt, die gemeinsam Komponenten, Betriebs- und Netzplanungskonzepte entwickeln und im Stromnetz der STAWAG in Aachen testen. Industriepartner sind ABB, BET, KISTERS, Nexans, MR, PSI und SAG. Ergänzend begleiten VDE|DKE, aus der Forschung die RWTH Aachen mit den Instituten IFHT und IAEW und dem An-Institut FGH sowie die TU Dortmund mit dem Institut ie³ das Vorhaben.

Das Projekt gliedert sich in die Verbundprojekte „Intelligente Ortsnetzstationen“, „Spannungsqualität“, „Kommunikationsinfrastruktur“, „Netzzustandsprognose“, „Stromnetzplanung“ und „Instandhaltung“. Diesen Verbundprojekten übergeordnet ist eine Begleitforschung, die sich der Koordination und dem Transfer zwischen den Verbundprojekten sowie Standardisierungs- und Normungsfragen und der Verwertung der erhaltenen Erkenntnisse widmet.

Die ersten Projekte des thematischen Verbunds „Smart Area Aachen“ haben ihre Arbeit Mitte letzten Jahres aufgenommen und laufen jeweils rund vier Jahre. Das Gesamtvolumen beträgt zehn Millionen Euro, das knapp zur Hälfte vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Die bearbeiteten Handlungsfelder werden auch im Energiekonzept der Bundesregierung genannt: „Leistungsfähige Netzinfrastruktur für Strom und Integration erneuerbarer Energien“.

Bild: v. li.: Dr. Thomas Smolka (Maschinenfabrik Reinhausen GmbH); Oberbürgermeister Marcel Philipp; Prof. Dr.-Ing. Armin Schnettler (RWTH Aachen), Dr. Peter Asmuth (STAWAG); Copyright: Heike Lachmann